Kriegsdienstverweigerung in Israel
"Ich kann und will kein Teil einer Organisation sein, die Gewalt anwendet", sagt die 19jährige Israelin Tair Kaminer. Doch den Kriegsdienst zu verweigern, das ist in Israel ein Verbrechen. Darum kam sie ins Gefängnis. Auch Yaron Kaplan ist es so ergangen, nachdem er als Soldat der israelischen Armee aus Gewissensgründen den Dienst verweigerte. Beide berichteten alleweltonair bei ihrem Besuch im Naturfreundehaus Kalk von ihren Motiven und Erfahrungen. "Juden haben Angst vor Arabern, Araber haben Angst, dass sie jemand als Terrorist verdächtigt und sie ohne zu fragen niederschießt", so Tair. Yaron Kaplan war verblüfft, als er zum ersten Mal in seinem Leben Palästinenser traf und feststellte, dass sie ganz normale freundliche Menschen waren und nicht die furchtbaren Feinde und Mörder, wie es ihm eingetrichtert worden war. "Gewaltfrei zu sein in einer so gewaltvollen Situation, das ist extrem schwierig, aber mit Begegnungen wie dieser fängt es an", hören wir von dem Ex-Soldaten. Kriegsdienstverweigerer wie Tair und Yaron werden in Deutschland von der Menschenrechtsorganisation "connection e.V." unterstützt.
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