"Desert Rose - Entführungen im Sinai" / April 2014
Eine fast unbekannte Tragödie spielt sich seit einigen Jahren auf der
Sinai-Halbinsel ab: Ost-Afrikaner - Frauen, Männer und Jugendliche -
werden in Foltercamps auf dem Sinai festgehalten, um von ihren
Familien Lösegeld zu erpressen. Die meisten Geiseln kommen aus
Eritrea oder dem Sudan. Ein Netzwerk von Menschenhändlern organisiert
die Entführungen und verschleppt die Opfer in den Nord-Sinai. Wie in
Mexiko werden die Ärmsten der Armen entführt und ihre Familien in
Europa und Freunde gezwungen, enorme Lösegelder zu zahlen.
Der Kölner Verein Desert Rose hat die Initiative S.O.S. Sinai
gestartet, um diesen Menschenhandel öffentlich zu machen, wie auch
unsere Interview-Partnerin Dr. Alganseh Fessaha aus Eritrea mit ihrer
Organisation Gandhi mit Sitz in Rom.
Über 600 Millionen US Dollar sollen bereits geflossen sein. Es wird geschätzt, dass rund 2.000 Entführte derzeit in den Foltercamps im Sinai festgehalten werden.
"Das Problem ist bekannt", sagt die Bundestags-Abgeordnete Annette Groth.
Eine Kette der Bewußtheit wünscht sich Alganesh Fessaha von uns: "Bewußtsein zu schaffen, das ist das Erste, die Menschen informieren, was dort passiert und den neu angekommenen Menschen aus Eritrea Vertrauen geben und ihnen helfen, sich hier zu integrieren und sich sicher zu fühlen, damit sie kämpfen können."
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