Wir bedanken uns beim Kölnischen Stadtmuseum für das zur Verfügung gestellte Foto
"Warum ist es am Rhein so schön... - Karneval, Köln und seine Kolonien" (Febr. 2015)
1894/95 befand sich Köln in einem regelrechten Afrikarausch. Zum Jahreswechsel fand in Berlin die Afrika-Konferenz statt. Der Erwerb von Kolonien durch das junge Deutsche Reich wurd festgeschrieben, die ersten sogenannten Schutzbriefe ausgestellt; Kaufleute, Abenteurer und Soldaten besetzten die ersten Gebiete, vor allem in Afrika.
Fast zwangsläufig wurden die Kolonien zum Thema des Rosenmontagszuges 1885. In diesem Jahr war die Hautfarbe "Schwarz" angesagt! Schwarze Schuhcreme wird es nach diesem Karneval wohl in keinem Kölner Haushalt gegeben haben. Denn sie befand sich als Schminke auf der Haut aller Zugteilnehmer. Das Zugmotto lautete "Held Karneval als Kolonisator". Auf dem Titelblatt des Festprogramms wird einem knienden kolonialen Untertanen eine Narrenkappe verpasst.
Mit Michael Euler- Schmidt, dem stellvertretenden Direktor des Kölner Stadtmuseums, und Thomas Pfaff, Mitbegründer der Stunksitzung, sprechen wir über Prinz Karneval, die Roten Funken und echte Poller Negerköppe, oder den Völkermord an den Hereros:
"In Afrika- dem heißen- Hereros wurden wild. Ob dort die braven Weißen nicht herrschen gar zu - mild?"
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